Einmal quer durch die USA: Colorado [Teil VII]

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Peanut Butter! Harvard! Apple Pie! Allen Unkenrufen zum Trotz schauen die USA auf einen Fundus an Werten zurück, nach denen sich andere Nationen die Finger lecken würden.

In unserer USA-Reihe gehen wir eben diesen American Values auf den Grund. Jede Woche nehmen wir einen US-Staat unter die Lupe und beleuchten seine Besonderheiten. Nachdem wir in unserem letzten Artikel dem „Bluegrass“-State Kentucky einen Besuch abstatteten, wird es diesmal luftig. Und zwar gewaltig. Freut euch auf einzigartige Naturschauspiele.

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So etwas vollbringt nur Mutter Natur
Bildquelle: pixabay.com

Colorado: Einfach nur „Wow“

Wie beschreibt man Colorado am besten mit einem Wort? Vermutlich mit „Wow“. „Wow“, weil sich euch hier eine Melange aus Bergen, Seen und anderen Glanzstücken von Mutter Natur präsentiert, die euch glatt aus euren Wanderstiefeln haut. Doch wo liegt Colorado überhaupt genau? Colo, wie der Staat von seinen Einwohnern gerne auch genannt wird, befindet sich in den USA in recht zentraler Lage, sodass sich das Klima von zwei Seiten zeigt.

Es kann gerne mal richtig kalt werden, aber eben auch richtig schön warm. In der Hauptstadt Denver, die knapp 700.00 Menschen beheimatet, klettert das Thermometer im Juli durchaus auf mehr als 30 Grad Celsius, im Winter jedoch auch nicht selten auf mehr als minus zehn Grad Celsius. Die niedrigste je gemessene Temperatur in Denver lag gar bei minus 34 Grad Celsius.

Colorado zählt zu den sogenannten Mountain States, also den Staaten, welche die ehrwürdigen Rocky Mountains durchziehen. Das sind, von Nord nach Süd, Montana, Idaho, Wyoming, Utah, Colorado, Arizona und New Mexico. Auf mehr als 4400 (!) Meter geht es in den Gebirgslandschaften Colorados hinauf.

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Derartige Farbenspiele erwärmen das Herz
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Der Rocky-Mountain-Nationalpark: Ein Paradies für Wanderer und Mountainbiker

Wenn ihr nun echte Naturburschen respektive -mädels seid, können wir euch eine Reise nach Colorado nur wärmstens ans Herz legen. Ob nun mit eigenem Wohnmobil, einem gemieteten Auto mit Zelt im Gepäck oder auch zu Gast in einer Blockhütte – diesen Trip werdet ihr garantiert nicht bereuen, sofern Abenteuerlust durch eure Adern fließt. Apropos fließen: Allein im und um den Rocky-Mountain-Nationalpark befinden sich fast 2200 natürliche Seen. Der Größte von ihnen ist der Grand Lake mit knapp 2,4 Quadratkilometer Fläche.

Der Rocky-Mountain-Nationalpark ist mit mehr als drei Millionen Besuchern im Jahr der absolute Touristenmagnet unter Colorados Nationalparks. Im Sommer ist er für Wanderer und Mountainbiker ein regelrechtes Paradies. Auch Angler stoßen hier auf beste Voraussetzungen, um ihrem Hobby nachzugehen. Unsere Geheimtipps sind hier der Emerald Lake, der Chasm Lake und der Bear Lake.

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Die Naturlandschaften Colorados sind atemberaubend
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Atemberaubendes Panorama & steile Schluchten am Gunnison River

Mehr als einen Blick wert sind aber auch die übrigen Nationalparks Colorados. Der Masa-Verde-Nationalpark beheimatet unzählige archäologische Stätten, in denen früher die Indianer der Anasazi-Stämme hausten. Auch deshalb zählt der Park zum UNESCO-Welterbe. Der Great-Sand-Dunes-Nationalpark im Süden des Staates darf sich damit schmücken, die höchsten Sanddünen der USA zu besitzen. Sie sind bis zu 230 Meter hoch.

Der Panoramablick, den ihr an mehreren Stellen im Park besitzt, scheint nicht von dieser Welt zu sein: Kilometerweit könnt ihr die unberührte und von Dünen durchzogene Landschaft überblicken. Interessanterweise sind sie gar nicht so trocken, wie man es bei Sanddünen vermuten würde. Der Grund: Im San Luis Valley, das einen großen Teil der Sanddünen beheimatet, fließen viele kleine Bäche. Dadurch ist der Sand vergleichsweise feucht, sodass der Wind es schwer hat, den Sand der Dünen abzutragen.

Nicht vergessen sei außerdem der Park mit dem klangvollen Namen Black-Canyon-of-the-Gunnison-Nationalpark. Der namensgebende Gunnison River ist von einer steilen Schlucht umgeben, die charakteristisch für das Landschaftsbild des Parks ist. Der Park ist vor allem bei Vogelbeobachtern beliebt, da hier durch den amerikanischen Uhu (Great Horned Owl), den Weißbrustsegler (White-throated Swift) und den Diademhäher (Steller’s Jay) drei Vögel zu Hause sind, die die Stars & Stripes geradezu herauszwitschern.

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Der Pikes Peak: Einer von Colorados bekanntesten Bergen
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Darum lohnt sich ein Besuch in Colorado Springs

Für Städtetrips eignet sich nicht nur die schon erwähnte Metropole Denver. Zu den größeren Städten mit Ausflugspotenzial zählen unter anderem Lakewood (143.000 Einwohner), Fort Collins (143.000 Einwohner) und Aurora (325.000 Einwohner). Wer mit der US-amerikanischen TV-Serie „Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft“ vertraut ist, wird wohl darüber schmunzeln, dass in Colorado genau die Stadt liegt, in der die Serie einst spielte: Colorado Springs.

Der Ort präsentiert sich heute jedoch gänzlich anders, als man ihn aus der Serie kennt: Kein Dorf (mehr), das bloß ein paar hundert Seelen beheimatet, sondern eine absolute Großstadt mit mehr als 416.000 Einwohnern. Am Stadtrand von Colorado Springs liegt mit dem Garden of the Gods ein Naturschauspiel, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Die ungewöhnlichen Felsformationen im Park sind mehr als 65 Millionen Jahre alt und stechen durch ihre kräftig-rote Farbe hervor.

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Das intensive Rot der Felslandschaften sticht absolut hervor
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Blühende Landschaften – auch wirtschaftlich

In puncto Wirtschaft ist Colorado ein US-amerikanisches Paradebeispiel. Das jährliche Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt hier fast immer über Landesdurchschnitt, die Arbeitslosenquote in der Regel weit unter dem US-Gesamtschnitt (im Mai 2019 lag sie bei 3,2 Prozent). Zum einen besitzt Colorado viele Universitäten, sodass man im Bereich der Forschung, vor allem im technischen Bereich, in den USA einen außerordentlichen Ruf besitzt.

Darüber hinaus ist durch die große nutzbare Naturfläche aber auch die Landwirtschaft ein wichtiger Faktor. Zuckerrüben, Mais und Kartoffeln gedeihen in Colorados Klima prächtig und werden im großen Stil angebaut. Auf den üppigen Bergwiesen finden Landwirte beste Bedingungen, um Schafe und Rinder zu züchten. Skurril: Da der Staat 2014 den Anbau, Besitz und Verkauf von Marihuana legalisierte, gewinnt auch Hanf zunehmend an landwirtschaftlicher Bedeutung.

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Colorados Bergwiesen offerieren beste Bedingungen für die Viehzucht
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Colorado im Kurzportrait

Abschließend hier noch ein paar wissenswerte Fakten zu Colorado:

Einwohnerzahl: ca. 5,6 Millionen
Fläche: ca. 269.000 Quadratkilometer (achtgrößter Staat der USA)
Hauptstadt: Denver (ca. 700.000 Einwohner)
Höchster Punkt: Mount Elbert (4401 Meter)
Staatsmotto: Nil sine numine
Spitznamen: The Centennial State, Colo
US-Staat seit: 01. August 1876

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Solche Seen gibt es in Colorado zuhauf
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Funfacts über Colorado: Hättet ihr’s gewusst?

John…Deutschendorf? Wenn die Rede von großen Klassikern des Country ist, dann darf sein Name nicht fehlen: John Denver. Doch tatsächlich ist das bloß sein Künstlername. Eigentlich hieß er nämlich Henry John Deutschendorf und hatte, unverkennbar, deutsche Vorfahren. Den Künstlernamen nahm er an, da er in Colorados Natur absolut vernarrt war. Und zwar so sehr, dass er das dort befindliche Bergdorf Aspen als seinen Wohnort wählte. Hier in der Natur fühlte er sich geborgen und fand Inspiration, um Songs wie „Thank God I’m a Country Boy“, „Sunshine on My Shoulders“ und „Rocky Mountain High“ zu schreiben. Letzterer ist heute gar offizieller State Song Colorados.

Sportsfreund: In puncto Sport ist Colorados Hauptstadt Denver ganz vorn mit dabei. Gleich sechs Teams aus der Stadt spielen in ihrer jeweiligen Sportart in der ersten US-amerikanischen Profiliga: die Denver Broncos (American Football), die Denver Nuggets (Basketball), die Colorado Rockies (Baseball), Colorado Avalanche (Eishockey), Colorado Mammoth (Lacrosse) und die Colorado Rapids (Fußball).

Im Jahre 1999 schockte eine grauenhafte Tat, die sich im kleinen Ort Columbine ereignete, die gesamte Welt. An der Columbine High School erschossen zwei Schüler zwölf ihrer Mitschüler und zwei Lehrer, bevor sie sich schließlich selbst ermordeten. Der US-amerikanische Dokumentarfilmer Michael Moore nahm diese Tat zum Anlass, um den Dokumentarfilm Bowling for Columbine zu drehen, in dem er den US-amerikanischen Waffenhandel näher beleuchtet. 2002 wurde Moores Film mit einem Oscar ausgezeichnet.